Bullets Inside: Michael Silles

Heute begrüßen wir bei Bullets Inside Michael Silles, den MVP des ersten Spieltages der heurigen Wiener Landesliga. Der Meister der Flüche am Pokertisch ist beruflicher Aufschneider (Chirurg) und ledig.

PCAB: Abseits vom Pokern, wie hälst du dich fit? Was sind deine Hobbies?
Michael: Lesen. Lesen hält fit im Kopf, aber nicht körperlich. Nachdem ich ziemliche Knieprobleme hab, kann ich leider nicht mehr laufen, was ich aber früher gern gemacht hab. Und Oper und Musik.

PCAB: Wie bist du eigentlich zum Pokern und zu den Austrian Bullets gekommen?
Michael: Ich glaub vor sechs Jahren war das, eine Kollegin von mir im Spital. Die wollten nach Salzburg fahren, drei Stunden Fahrt, furchtbar langweilig, und die hat dann gsagt „na ich bring dir halt pokern bei“. Wir sind dann drei Stunden nach Salzburg gefahren, haben Heads-Up irgendwie Chips hin- und hergeschoben. Das Spiel hat mich theoretisch sofort interessiert. Ich war dann längere Zeit in Münster, wo ich online gespielt hab. Und durch irgendein Gewerkschaftsturnier bin ich dann hierher gekommen, hab den Ossi angesprochen, weil er das PCAB Leiberl angehabt hat: „bist du in ’nem Club?“ – „Jo“. „Und wo spielt’s ihr?“ – „Na eh do“. „Kann man da kommen?“ – „Jeden Mittwoch“. Ja, und dann bin ich halt gekommen. Ich wollt vor allem regelmäßig spielen, weil ich eine Übersicht haben wollte über lange Zeit.

PCAB: Was macht für dich die Faszination Poker aus?
Michael: Je mehr ich mich damit beschäftige, desto komplexer wird das ganze. Es ist Mathematik, es ist Psychologie, es ist Eier/Mut, es ist am Tisch alles zu beachten, was es überhaupt gibt. Es sind maximale Einflüsse, es ist wie Krieg. Man braucht Truppen – die Chips, man braucht Mut, man braucht Können, man braucht Glück.

PCAB: Im letzten Jahr hast du dich pokertechnisch stark weiterentwickelt. Du hast Seminare und Workshops der APSA Poker Academy besucht und Poker-Bücher gelesen. Wie hat das deine Spielweise beeinflusst?
Michael: Das ist schwierig, weil man nicht sagen kann, ab jetzt war es besser oder DAS hat mir jetzt so geholfen. Es sind wahnsinnig viele Dinge zu beachten und es kommt halt eins zum anderen dazu. Und ich würd mich – und das mein ich jetzt so – nicht als guten Spieler bezeichnen, sondern als irgendwie mittelmäßig, der halt in einem riesigen See halbwegs oben auf schwimmt. Aber ich bin sicher kein guter Spieler.

PCAB: 2012 bist du Zweiter der PCAB Jahresrangliste geworden und du hast das PCAB Kickoff Turier 2013 gewonnen. Seit heuer spielst du in der 1. Poker Bundesliga und hast dir vergangenes Wochenende den MVP Titel des ersten Spieltags der Wiener Landesliga gesichert. Und du hast beim 100k Festival letzten Dezember auf Rang 5 gecasht. Welche Tipps würdest du einem Anfänger für die erfolgreiche Vorbereitung vor einem Turnier geben?
Michael: Bücher lesen. Es ist sicher so, dass die drei Bände „Harrington on Hold’em“ das Beste sind. Und spielen und noch mehr Bücher lesen. Es sind nicht die Antworten, die in den Büchern stehen, sondern die Fragen, die aufgeworfen werden, die wichtig sind, mit denen man sich dann beschäftigen kann. Es gibt auf jede Frage im Poker 2 Millionen Antworten, aber wichtig ist, dass man sich die Fragen stellt.

PCAB: Abschließende Frage: mit welchen 3 Worten würdest du deinen Spielstil beschreiben?
Michael: Ich bin sicher kein looser Spieler. Ich bin ein Spieler der Fehler macht. Und manchmal hab ich Glück.

PCAB: Nochmals Gratulation zum Landesliga MVP und weiterhin ein gutes Blatt!

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