Bullets Inside: Philipp Kernmayer

Das erste Bullets Inside im neuen Jahr gehört PCAB Neuzugang Philipp Kernmayer, der mit 19 Jahren nun der jüngste Bullet und begierig ist sich zu beweisen. Er steht kurz vor dem Studium der sozialen Arbeit und ist ein großer Fan von Fantasy.

PCAB: Wie hältst du dich abseits des Pokertisches fit? Was sind deine Hobbies?
Philipp: Momentan ist das Warten auf die Uni das große Thema, schon mal ein paar Bücher lesen, sich vorbereiten auf die Aufnahmeprüfungen… Nebenbei gehe ich gern hin und wieder laufen, ein bisschen Ausgleichssport machen. Ansonsten verbringe ich viel Zeit damit Fantasy zu lesen und mich mit Freunden zu treffen.

PCAB: Wie bist du eigentlich zum Pokern gekommen?
Philipp: Meine Ursprünge waren von einem Klassenkollegen ausgehend, der einen Pokerabend machen wollte. Hat damals gedacht er kann uns halt leicht das Geld wegnehmen, ich hab dann das Glück gehabt Zweiter zu werden. Das erste Mal, wenn man so einen großen Pot gewinnt und die Chips an sich zieht, dann schlägt’s zu. Die letzten 2-3 Jahre ist es soweit gekommen, dass ich professioneller spielen wollte, so bin ich dann zu den Bullets gekommen.

PCAB: Was macht für dich die Faszination Poker aus?
Philipp: Ich habe sehr gerne competitive Computer gespielt und ich glaube es gibt einfach kein Spiel auf der Welt, das so schön competitive und so vielschichtig ist wie Poker. Oberflächlich ist Poker sehr leicht zu verstehen, hat aber eine unglaubliche Tiefe. Allein die mathematischen und psychologischen Aspekte, diese Anspannung, die Versuche jemanden in die Irre zu führen, etwas anderes zu präsentieren. Das ist ein Erlebnis, das man bei vielen anderen Hobbies nicht hat. Darum ist Poker für mich einfach das ultimative Spiel.

PCAB: In deinem ersten PCAB Jahr darfst du heuer schon bei der Wiener Landesliga an den Start gehen. Wie bereitest du dich darauf vor und was sind deine Ziele?
Philipp: Das war natürlich eine echt positive Überraschung, als Sarah mich gefragt hat, vor allem weil ich anfangs nicht den Eindruck gehabt hatte, dass das so schnell gehen wird. Ich weiß, dass ich noch jung und ein Newcomer bin, auch noch viel zu lernen hab und durchaus gegen Veteranen antrete, aber ich glaube, dass ich das Image etwas unerfahrener zu sein gut nutzen kann. Meine Ziele sind natürlich für die Bullets viele Punkte zu machen und zu zeigen, dass Poker auch mein Spiel ist und dass ich da mitspielen kann.

PCAB: Privat bist du in der Skinhead-Szene, ursprünglich eine Arbeiterbewegung in den 1970er Jahren in England, die heute fälschlicherweise mit Rechtsradikalismus und Neonazis gleichgesetzt wird.
Philipp: Ein schönes Statement. Ursprünglich ist es eben eine nicht-rassistische Bewegung aus Schwarzen und Weißen, die dafür gestanden sind, dass man zusammenhält, und die sich die Faszination für Reggae und Ska, Musik aus Jamaika geteilt haben. Das Problem war, dass Nazis diese Art sich zu kleiden übernommen haben und rechtsradikale Musik gemacht wurde, die dann „Skinhead“ betitelt wurde.
Die Skinhead-Szene in Österreich eine sehr kleine. Gekommen bin ich dazu durch einen Arbeitskollegen, der mich dem Oi! näher gebracht hat,  eine Mischung aus Punk und der Skinhead-Thematik. Der Grund warum ich mich entschieden habe da dazu zugehören ist, weil niemand in der Skinhead-Szene da steht und dir sagt was du tun und denken sollst. Es geht um Selbstverwirklichung und zu sagen, ich gehe meinen eigenen Weg, ich mach mein Ding, ich steh zu meiner Meinung, ich steh zu meinen Freunden. Für mich heißt Skinhead-Sein niemanden auszugrenzen, sondern Solidarität mit den arbeitenden Menschen. Ich mag die Musik, die Leute und auch die Geschichte als Beweis, dass in einer Zeit nach dem Krieg  Schwarze, Weiße, Migranten und Einwohner miteinander auskommen und von einander lernen können. Das ist eine Tatsache, die ich unglaublich schön finde und ich mir denke, die grad heute wieder wichtig ist. Deshalb bin ich auch mit ganzem Herzen dabei.
(Anmerkung der Redaktion: weitere Infos zu der Thematik gibt’s unter http://de.wikipedia.org/wiki/Skinhead)

PCAB: Abschließende Frage: mit welchen 3 Worten würdest du deinen Spielstil beschreiben?
Philipp: 3 Worte sind schwer… Tight, aggressive, change-gears.

PCAB: Nochmals herzlich willkommen bei den Bullets und alles Gute besonders für die Wiener Landesliga und weiterhin ein gutes Blatt!

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